Die größte Auktionsplattform
Es war im September 1995, als der Amerikaner Pierre Omidyar eine Webseite mit dem Namen AuctionWeb online stellte. Zunächst war es ein Online-Flohmarkt, auf dem gebrauchte Dinge verkauft wurden. Aber die Webseite wuchs schnell, und bald wurde der Name in eBay geändert. Zwei Jahre später gab es eine Finanzspritze von Benchmark Capital in Höhe von 6.7 Millionen Dollar. Damit konnte das Unternehmen schnell wachsen und vor allem in Technologie investieren.
Das Internet machte es möglich, schnell auch weltweit zu expandieren. Schon 1999 wurde die deutsche Plattform Alando übernommen, was die drei Besitzer, die Samwer-Brüder, zu reichen Leuten machte. Der Wachstum von eBay war nur am Anfang auf echten Benutzerzahlen begründet. Die meisten Nutzer kamen weltweit durch Aufkäufe von Konkurrenten zur Plattform. Dem Erfolg tat dies aber keinen Abbruch. Ebay wurde zum Marktführer und Synonym für Online-Auktionsplattformen.
Käufer gaben Gebote ab
Denn was eBay bald von einem reinen Online-Flohmarkt unterschied, waren die Auktionen. Wer etwas verkaufen wollte, konnte die Benutzer um einen Preis fragen. Wer etwas kaufen wollte, musste ein Gebot abgeben. Meistens wurden Richtpreise angegeben. Bald entwickelte sich ein Rennen darum, wann das beste Angebot abzugeben ist. Manche Leute stellten sich den Wecker, wenn um drei Uhr morgens die Angebotsfrist ablief, und man hoffte, noch ein Schnäppchen machen zu können. Entgegen mancher Befürchtungen verstanden die Nutzer recht schnell das Prinzip. Mit dem Aufkauf von Paypal kam bald auch ein Bezahlsystem hinzu. Das schuf Vertrauen und damit eine weitere Basis für eine weite Verbreitung.
Ein weiteres wichtiges Werkzeug bei eBay ist das Bewertungssystem. Der Käufer kann eine Bewertung des Verkäufers abgeben, zum Beispiel „Klasse Ware, fast wie neu“, der Verkäufer kann aber auch den Käufer bewerten („Schnelle Bezahlung“). Auf diese Weise konnten die Nutzer über die Zahl der positive und negativen Bewertungen bereits einschätzen, ob sie mit dem Gegenüber ein Geschäft abschließen wollen. Dieses System begründete auch die meisten heute bei Hotels und Restaurants üblichen Bewertungsverfahren.
Vertrauen als wichtige Basis
Sowohl Käufer als auch Verkäufer mussten sich nämlich vertrauen können und eBay als Mittler zwischen beiden Parteien half dabei. Über Paypal konnte man die Bezahlung garantieren, sie aber auch so lange zurückhalten, bis die Ware als empfangen bestätigt wurde. Zwar kam es immer wieder auch zu Missbrauch, aber das war nur ein sehr geringer Prozentsatz.
Die meisten Dinge, die auf eBay verkauft wurden, waren gebraucht und mit der Zeit sank auch die Qualität. Wer seinen Keller entrümpelte, bot die Sachen erst auf eBay an. Gleichzeitig wollten die Nutzer auch Dinge zum Festpreis anbieten und waren die Auktionen etwas leid. Und schließlich kam Druck aus der Geschäftswelt: Man wollte auch Neuware anbieten.
So veränderte sich eBay langsam von einer Gebrauchtwagen-Auktion zu einer modernen Online-Handelsplattform, auch wenn nach wie vor Gebote abgegeben werden können. eBay hat auch mehrere weitere Dienste begründet, wie eBay-Express, ein reiner Online-Shop, bei dem es keine Auktionen gibt, und eBay Komfort für Sofortverkäufe.
Chance für Einzelhändler
Manche Online-Shops, aber auch Einzelhändler sahen eBay lange Zeit als Bedrohung an, weil sie befürchteten, Geschäft zu verlieren. Aber gerade die Einzelhändler erkannten auch die Chance und begannen, ihre Produkte selbst dort anzubieten. Nicht immer wurde das auch deutlich, bisweilen verkaufte der Firmenchef auch privat seine Produkte. Man hat dem aber mit Höchstmengen für Privatanbieter einen Riegel vorgeschoben. Heute ist klar sichtbar, ob der Verkäufer eine Privatperson ist oder ob es sich um ein gewerbliches Angebot handelt.
Ob Sofort-Kauf oder Auktion: eBay ist immer noch eine der erste Adressen wenn es darum geht, online ein Schnäppchen zu ergattern.